Das besondere Rezept Der vielleicht beste Käsekuchen der Welt
Nordspanien ist ein Paradies für Genussliebende und der Geburtsort des berühmten San Sebastián Cheesecakes. Ich habe das Original vor Ort probiert und verrate das Rezept für zuhause.
Ostfriesland - Ein kalter Herbsttag in Ostfriesland. An solchen Tagen denkt man gerne zurück an den letzten Sommerurlaub. Wie gut, dass ich zur gedanklichen Unterstützung auch ein köstliches Rezept auf Lager habe.
Aber gehen wir erst mal zurück. Zurück nach San Sebastián, baskisch Donostia, bekannt für die traumhafte Bucht La Concha, die malerische Altstadt und hervorragendes Essen. Die Stadt an der Atlantikküste im Norden Spaniens hat eine außergewöhnlich hohe Dichte an Michelin-Sternen und ist berühmt für ihre Pintxos-Bars, in denen sich Einheimische und Besucher durch kleine, kunstvoll angerichtete Häppchen probieren. Und sie hat einen weltberühmten Käsekuchen, der in seiner Unvollkommenheit einfach perfekt ist. Eine leicht verbrannte Oberseite und ein flüssiger Kern. Was eher wie ein Backunfall klingt, schmeckt einfach köstlich.
Da ich Käsekuchen liebe, steht ein Besuch im legendären Restaurant „La Viña“ auf dem Pflichtprogramm. Hier wurde in den 90er Jahren das Rezept für den Käsekuchen entwickelt, sogar die New York Times berichtete über dieses Restaurant. Das erklärt auch die lange Schlange, die sich schon vor der Öffnung des Restaurants gebildet hat. Ein Geheimtipp ist dieses Lokal schon lange nicht mehr. Nach dem Öffnen des Restaurants geht es aber schnell. Im Sekundentakt geht der Kuchen „to go“ über die Ladentheke. Wir verlassen mit unserem Kuchen das Lokal. Die Erwartungen sind hoch und werden voll erfüllt. Cremig, süß, aber an den Rändern leicht herb. Der Kuchen schmeckt köstlich.
Das Rezept
Ich bin gespannt, ob sich dieser Geschmack zuhause nachstellen lässt. Dazu habe ich ein Rezept aus einem englischsprachigen Buch gefunden, bei dem es sich um eine Adaption des Originalrezeptes handeln soll.
Zutaten:
- 350 Gramm Zucker
- 1 kg Frischkäse (Zimmertemperatur)
- 1/4 Teelöffel Salz
- 5 Eier Größe L (ich habe 6 Eier Größe M genommen)
- 480 ml Sahne
- 30 g Mehl
Zubereitung:
Die Zubereitung ist denkbar einfach. Zuerst heize ich den Backofen auf 200 Grad Umluft (bei Ober-/Unterhitze 220 Grad) vor und lege eine Springform mit Backpapier aus. Dazu drücke ich das ganze Blatt Backpapier in die Form und falte es den Stellen, wo es überlappt, zusammen. Der rustikale Look ist gewollt.
Anschließend gebe ich Zucker und den Frischkäse in eine große Schüssel und rühre die Mischung glatt. Dann Salz hinzufügen und wieder unterrühren. Die Eier schlage ich einzeln auf und hebe sie gut unter den Teig. Dann wird die Sahne eingerührt und zum Schluss siebe ich das Mehl in die sehr flüssige Mischung und gebe den Teig in die Springform.
Jetzt kommt die bislang größte Herausforderung – die sehr volle Springform mit sehr flüssigem Teig kleckerfrei in den Ofen stellen.
Dort wird der Kuchen anschließend 50 Minuten bei 200 Grad gebacken, bis die Oberfläche gebräunt und leicht verbrannt aussieht. Schwarz sollte es allerdings nicht werden. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren, daher ab 50 Minuten lieber ein Auge auf den Kuchen haben. Ich gebe meinem Kuchen noch drei Extraminuten, weil die Oberfläche doch noch etwas hell ist. Als ich den Kuchen aus dem Ofen hole, wackelt er noch ganz schön, aber der Kuchen ist jetzt fertig. Glauben Sie mir, das wird noch fest, ich war auch skeptisch. Den Kuchen für einige Stunden abkühlen lassen und dann genießen.
Fazit: Alle, die den Kuchen probiert haben, waren begeistert vom Geschmack und der Cremigkeit. Ich bin allerdings besonders kritisch, schließlich kenne ich das Original – geschmacklich kommt der Kuchen sehr nah dran, aber ich hab ihn doch einen Hauch zu lang im Ofen gelassen. Der Kern ist nicht mehr flüssig, aber trotzdem sehr cremig. Ich werde den Kuchen auf jeden Fall noch einmal backen.
Das Rezept stammt aus dem englischsprachigen Buch „Basque Country“ von Marti Buckley, erschienen im Artisan Verlag, ISBN: 978-1579657772