Vereinbarung des Landkreises Die Kitagebühren in der Krummhörn müssen angepasst werden

Hannah Weiden
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Von Hannah Weiden
| 04.06.2024 13:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Die Kosten für die Betreuung von unter drei Jahre alten Kindern in der Gemeinde Krummhörn müssen angepasst werden. Symbolfoto: Pixabay
Die Kosten für die Betreuung von unter drei Jahre alten Kindern in der Gemeinde Krummhörn müssen angepasst werden. Symbolfoto: Pixabay
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Im ganzen Landkreis Aurich sollen gleiche Rahmenbedingungen für Kitas gelten. Teilweise müssen Eltern deshalb bald mehr zahlen als bisher. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Krummhörn - Die Kitagebühren für Kinder unter drei Jahren müssen in der Gemeinde Krummhörn angepasst werden. Hintergrund ist die Kita-Vereinbarung des Landkreises Aurich, die eine kreisweite Angleichung der Gebühren vorsieht. So sollen bei allen Kommunen im Landkreis die gleichen Standards, Bedingungen und eben auch Gebühren bei der Kinderbetreuung herrschen. Der Bildungsausschuss des Krummhörner Gemeinderats hat die neue Gebührenverordnung in seiner Sitzung am Montag, 3. Juni 2024, beschlossen, nun müssen noch Rat und Verwaltungsausschuss zustimmen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie sieht die neue Verordnung aus?

Die Kosten für die Betreuung wird wie bisher anhand des Jahresnettoeinkommens der oder des Erziehungsberechtigten berechnet. Auch wird berücksichtigt, wie viele Kinder einer Familie in einer Kita betreut werden und wie viele Stunden Betreuungszeit angesetzt wird. Jemand, der mehr verdient, muss entsprechend mehr bezahlen als jemand mit geringem Einkommen. Die genauen Kostenbeiträge wurden nun allerdings vom Landkreis festgelegt, die Gemeinde hat hier keinen Spielraum mehr, weil sie sich im Rahmen der Kita-Vereinbarung dazu verpflichtet hat, die Anpassungen vorzunehmen. Die Kosten für die Betreuung von Kindern über drei Jahren werden weiter übernommen.

Was bedeutet das konkret?

Drei Beispielrechnungen: Laut Gemeindeverwaltung lag das Durchschnittsnettojahreseinkommen bei der letzten Abfrage der Eltern bei 38.000 Euro. Wenn man davon ausgeht, dass es sich dabei um eine Mutter, einen Vater, ein Kind außerhalb einer Kita und ein Krippenkind handelt, und das Krippenkind fünf Stunden am Tag betreut werden soll, fielen dafür nach alter Satzung 154 Euro im Monat an. Dieser Satz wird nun um 3,9 Prozent erhöht, so dass künftig 160 Euro anfallen.

Etwas höher fällt die prozentuale Veränderung bei einer Familie aus Mutter, Vater und einem Krippenkind mit 30.000 Euro Nettojahreseinkommen aus. Hier erhöhen sich die Kosten von einst 122,5 Euro um 14,29 Prozent auf 140 Euro.

Es gibt aber auch Fälle, da muss eine Familie weniger zahlen als zuvor: Eine sechsköpfige Familie aus Mutter, Vater, drei Kindern außerhalb einer Kita und einem Krippenkind zahlen statt bisher 154 Euro im Monat nur noch 140 Euro (minus 9,09 Prozent).

Die Gemeinde Krummhörn hat eine entsprechende Vergleichsrechnung mit den anfallenden Gebühren im Bürgerinformationssystem hochgeladen, man findet sie hier: link.zgo.de/Beispielrechnung.

Ab wann gilt die Anpassung?

Die Gemeinde Krummhörn will die Gebührenangleichung zum 1. Januar 2025 vornehmen, obwohl der Landkreis Aurich den 1. August 2024 dafür vorgesehen hätte. Laut Bürgermeisterin Hilke Looden hätten sich die Bürgermeister untereinander aber abgesprochen, die Anpassung ein bisschen nach hinten zu schieben, um den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich darauf einzustellen und ihnen mehr Planungssicherheit zu ermöglichen.

Wann wurden die Kitagebühren in der Krummhörn zuletzt angepasst?

Die Kitagebühren haben sich in der Gemeinde die letzten 20 Jahre kaum verändert, wie Christian Behringer von der Verwaltung in der Ausschusssitzung sagte. Zuletzt wurden die Gebühren 2004 erhöht, 2011 kamen Krippengebühren hinzu. Das sei nicht selbstverständlich, erst recht nicht, wenn man sich die Tarifanpassungen und Preissteigerungen der vergangenen Jahren vor Augen führe.

Werden die Gebühren jetzt regelmäßig angepasst?

Ja. Bis 2027 wird sich nichts an den Gebühren verändern, danach sollen und können sie jährlich den jeweiligen Tarifveränderungen angepasst werden.

Was passiert mit den Mehreinnahmen?

Die Mehreinnahmen sollen zum einen die gestiegenen Kosten deckeln, sagte Christian Behringer. Zum anderen soll das Geld auch in die Qualität der Einrichtungen fließen: „Wir haben ja einiges vor in der Krummhörn mit unseren Kitas.“ Der Rat hatte sich im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, die Kita- und Schullandschaft in der Gemeinde auf neue Beine zu stellen, die Kitas sollen dafür ausgebaut werden, weil zu wenig Betreuungsplätze vorhanden sind. Einige Einrichtungen galten als nicht zukunftsfähig. Das Geld soll diesem Transformationsprozess zugute kommen.

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