Klimaneutrale Schifffahrt Bekommt Borkum bald Ladesäulen für E-Boote?

| 21.03.2024 10:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Sportschifffahrt im Wattenmeer soll klimaneutral werden. Bald fahren also mehr batteriebetriebene Boote, wie das hier von Barbie, über die Nordsee – und diese brauchen Ladesäulen.Foto: Andreas Rosar/dpa
Die Sportschifffahrt im Wattenmeer soll klimaneutral werden. Bald fahren also mehr batteriebetriebene Boote, wie das hier von Barbie, über die Nordsee – und diese brauchen Ladesäulen.Foto: Andreas Rosar/dpa
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Von der Ems bis zum Nord-Ostsee-Kanal mit dem E-Boot – dafür braucht man ein flächendeckendes Ladenetz. Die möglichen Standorte werden nun gesucht, auch auf Borkum.

Borkum/Wilhelmshaven - Wie kann das Wattenmeer klimaneutral werden? Ein Ansatzpunkt ist, die E-Mobilität in der Sportschifffahrt auszubauen. Wie die Nordseeheilbad Borkum GmbH (NBG) jetzt mitteilte, ist sie Teil des Projektes „E-Mobilität in See- und Sporthäfen“ (E-MobiSS). Gefördert durch das Ministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), soll das Projekt helfen, in der Nordsee einen fossilfreien Bootsverkehr zu schaffen – vorerst im Freizeitsektor.

Göran Sell, Geschäftsführer der NBG, betont in der Mitteilung: „Wir sehen uns als Teil des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer und des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer in der Verantwortung, die Voraussetzungen für eine klimaneutrale Sportschifffahrt zu schaffen.“

Ziel des Projektes

Kern von „E-MobiSS“ ist das Vorhaben, die Standorte von E-Ladesäulen für Boote entlang der niedersächsischen Wattenmeerküste zu ermitteln. Damit soll ein flächendeckendes Lade-Netz von der niederländischen Emsmündung bis zum Nord-Ostsee-Kanal geschaffen werden. Die ermittelten Ladepunkte sollen perspektivisch irgendwann auch für den kommerziellen Hafenbetrieb und landläufig für Autos nutzbar sein.

Der Projektleiter Lukas Hoppe vom Energieversorger GP Joule fasst die Anforderungen an die Standorte zusammen: „Die Standorte müssen hochwasser- bzw. sturmflutgeschützt sein, sie unterliegen überwiegend dem Tideneinfluss und sie adressieren zudem unterschiedliche Nutzerkreise, wie Motor- oder Segelbooteigner, ggf. die kommerzielle Schifffahrt im Hafen, sowie das Laden von Privat-Pkw.“

Mellumrat ist Projektpartner

Auch mit im E-Boot sitzt der Mellumrat, eine Naturschutz- und Forschungsgemeinschaft. Schon beim Projektvorläufer „WATTfossilfrei“ setzte sich der Verein für eine klimaneutrale Schifffahrt im Wattenmeer ein. In „E-MobiSS“ sieht Mathias Heckroth, Geschäftsführer des Mellumrats, die Chancen eines Vorbilds für den Rest der Wattenmeerregion. Eine fossilfreie Mobilität sei in der Nordsee möglich.

Schon 2010 hatten sich die drei Anrainerstaaten des Unesco-Weltnaturerbes bei einer Wattenmeerkonferenz verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu werden.

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