25. Tag der Seenotretter Sonntag stellen sich die Stationen vor – auch in Ostfriesland

| 28.07.2023 19:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Beim Tag der Seenotretter kann man einen Eindruck von der Arbeit der Helfer bekommen. Foto: Büttner/dpa
Beim Tag der Seenotretter kann man einen Eindruck von der Arbeit der Helfer bekommen. Foto: Büttner/dpa
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Auf den Inseln Borkum, Baltrum, Juist, Langeoog und Norderney können unter anderem die Schiffe besichtigt werden. Besonders spektakulär wird es auf Langeoog. Wir stellen das Programm vor.

Ostfriesland - Rund 1000 Einsatzkräfte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rücken bei Seenot aus – unter ihnen immer mehr Frauen. „Unter unseren rund 800 Freiwilligen an Nord- und Ostsee gibt es heute rund 80 Frauen in allen Funktionen an Bord, auch viele Bootsführerinnen“, teilte Christian Stipeldey, Sprecher der DGzRS mit Sitz in Bremen, mit. „Langsam, aber stetig nimmt die Zahl von Frauen in unseren Reihen immer weiter zu.“

Schon wenige Jahre nach Gründung der ersten Rettungsstationen auf den Ostfriesischen Inseln vor rund 160 Jahren sei im Jahrbuch vermerkt, dass auf Baltrum und Langeoog Frauen im Einsatz auf hoher See seien. Ähnliches sei von der kleinen Insel Greifswalder Oie östlich von Rügen überliefert. „Ganz selbstverständlich gehörten Frauen zur Besatzung des Ruderrettungsbootes“, sagte Stipeldey.

„Schutzengel der Meere“

Statt mit einem Ruderboot rücken die Einsatzkräfte heutzutage mit 40 Seenotrettungsbooten und 20 Seenotrettungskreuzern zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten aus. Viele der Schiffe sind an diesem Wochenende zum Tag der Seenotretter zu besichtigen. In Ostfriesland beteiligen sich die Stationen auf den Inseln Borkum, Baltrum, Juist, Langeoog und Norderney.

Der Tag der Seenotretter findet zum 25. Mal am letzten Sonntag im Juli statt und dient der Demonstration von Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der „Schutzengel der Meere“. Die DGzRS zeigt Rettungsübungen, präsentiert ihre Schiffe und nimmt Förderer mit auf See.

Das Programm in Ostfriesland

Auf Langeoog wird ab 13 Uhr ein Krankentransport vorgeführt, vor der Südmole wird ein Rettungseinsatz demonstriert und – wenn es die Einsatzlage zulässt – soll gezeigt werden, wie ein Verunglückter mithilfe eines Rettungshubschraubers geborgen wird. Dafür werden sich ein Notarzt und ein Rettungssanitäter aus einem Hubschrauber abseilen. Auf Borkum sind von 11 bis 17 Uhr Einsatz- und Rettungsübungen mit dem Rettungskreuzer „Hamburg“ geplant. Die Seenotretter berichten über ihre Arbeit.

Auf Norderney findet der Tag der Seenotretter schon an diesem Sonnabend statt. Dort gibt es unter anderem moderierte Vorführungen auf See vor dem Weststrand in Höhe des alten Rettungsschuppens mit dem Seenotrettungskreuzer „Hans Hackmack“ um 11 und 14 Uhr. Das komplette Programm der Stationen auf den Inseln gibt es hier https://link.zgo.de/seenot.

1900 Einsätze im vergangenen Jahr

Für die Seenotretter gehören Rettungsaktionen zum Alltag: Im vergangenen Jahr leisteten sie nach eigenen Angaben bei knapp 1900 Einsätzen auf Nord- und Ostsee 3300 Menschen Hilfe. Dabei retteten sie 91 Menschen aus lebensgefährlicher Seenot und befreiten 306 Menschen aus drohender Gefahr. 361-mal wurden erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert. 39 Schiffe oder Boote wurden vor dem Totalverlust bewahrt.

Die DGzRS verfügt an 55 Stationen über Seenotrettungskreuzer oder -boote. Bei der Rettung von Menschen in Seenot erfüllt sie eine staatliche Aufgabe, ist aber ein spendenfinanzierter Verein.

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