Erweiterte Nutzung für Gotteshaus Urnen sollen in Rorichumer Kirche beigesetzt werden

| 01.07.2022 07:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die mittelalterliche Kirche der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Rorichum stammt aus dem 14. Jahrhundert. Foto: Stromann/Archiv
Die mittelalterliche Kirche der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Rorichum stammt aus dem 14. Jahrhundert. Foto: Stromann/Archiv
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Die Rorichumer Kirche ist in einem schlechten Zustand. Die Sanierungskosten kann die kleine Gemeinde nicht alleine tragen. Jetzt soll aus dem Gotteshaus etwas ganz Besonderes werden.

Rorichum - Die mittelalterliche Kirche in Rorichum ist renovierungsbedürftig. Dasselbe gilt für die angrenzende Alte Pastorei. Die reformierte Gemeinde kann die dadurch entstehenden Kosten aber auf Dauer nicht tragen. Nach intensiven Gesprächen mit dem Moderamen (Leitungsgremium) des Synodalverbands Südliches Ostfriesland hat die Kirchengemeinde einstimmig beschlossen, sich auf den Weg zu machen, die Kirche zu einer sogenannten Kolumbariumskirche für Ostfriesland umzubauen. Das teilt der Präses Ingo Brookmann mit.

Eine Kolumbariumskirche sei eine würdige alternative Bestattungsform. „Sie ermöglicht, dass Urnen in dafür vorbereiteten Fächern mit einer Verschlussklappe, auf der der Name aufgebracht werden kann, innerhalb einer Kirche beigesetzt werden“, so Brookmann. Ähnliche Kolumbariumskirchen gibt es in Osnabrück, Bremen und Papenburg. Sie wäre aber die erste in Ostfriesland und die erste in evangelischer Trägerschaft.

Orgel soll zurück in die Kirche

Diese Kirchen können weiterhin als Gemeindekirchen genutzt werden. In Rorichum soll dazu auch die Orgel wieder in die Kirche eingebaut werden, die wegen des schlechten Zustands der Kirche ausgelagert werden musste.

Das Alte Pfarrhaus solle ebenfalls renoviert und ausgebaut werden, um in Zukunft nicht nur als Gemeindehaus, sondern auch als Trauerzentrum genutzt zu werden. Hier sollen Seminare und Gesprächsgruppen für Menschen angeboten werden, die einen Angehörigen verloren haben. Insbesondere ist dabei an Familien gedacht, in denen Kinder gestorben sind oder in denen ein Elternteil früh verstorben ist. „Rorichum bietet sich als Ort für solch ein Trauerzentrum an, mit seiner idyllischen Lage und der touristischen Infrastruktur, die ermöglicht, dass sich Gäste von außerhalb gut für einige Tage einquartieren können“, so Brookmann.

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Unter Federführung des Moderamens soll nun als nächstes das Konzept weiter ausgearbeitet werden. Zudem wird die Suche nach Architekten gestartet, die bereit sind, Entwürfe für diese besondere Gestaltung von Kirche und Alter Pastorei zu erarbeiten. Erste Gespräche über die Gewinnung von Sponsoren oder Investoren für das Projekt sind bereits im Gang.