Umwelt

Gegen Erdgas-Förderung: Inselbürgermeister tun sich zusammen

| 27.01.2022 18:38 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Eine geplante Bohrinsel in der niederländischen Nordsee. Foto: Onedyas/Archiv
Eine geplante Bohrinsel in der niederländischen Nordsee. Foto: Onedyas/Archiv
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Ein niederländisches Unternehmen will im Wattenmeer Erdgas fördern. Die Bürgermeister von Borkum, Juist und Norderney sprechen sich mit ihren niederländischen Kollegen vehement dagegen aus.

Borkum/Nordsee - Die fünf niederländischen Wattenmeerinseln und die drei westlichen deutschen Wattenmeerinseln, Borkum, Juist und Norderney, haben sich zusammengeschlossen und ein gemeinsames Schreiben an die zuständige niederländische Ministerin für Natur und Stickstoff, Christianne van der Wal-Zeggelink, gesendet. Darauf weist Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) hin. In dem Brief sprechen sich die Inseln vehement gegen die geplante Gasförderung vor Borkum und Schiermonnikoog aus.

Nach Ansicht der Bürgermeister der acht Inseln steht die Gasförderung im Widerspruch zu den Klimazielen. Außerdem bedrohe die Gasförderung einzigartige Naturgebiete sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. „Die Inselgemeinden empfangen jedes Jahr hunderttausende von Touristen, die wegen der besonderen Natur kommen. Unberührte Natur und der Erhalt des empfindlichen Ökosystems Wattenmeer bilden die Grundlage für das wirtschaftliche Überleben der Inselgemeinschaften“, heißt es darin. Die Bürgermeister der acht Watteninseln fordern die niederländischen Minister auf, keine neuen Gasförderpläne im und um das Wattenmeer und die Watteninseln zu genehmigen. „Wir sollten keine neuen Bohrungen auf der Suche nach einer alten, umweltschädlichen Energiequelle vornehmen“, schreiben die Bürgermeister.

Auf den Inseln setze man sich seit langem für Nachhaltigkeit und das Klima ein. „Die Inseln haben mehrere Nachhaltigkeitsziele und arbeiten auch gemeinsam daran. Die Bedrohung durch die Meeresverschmutzung und den Klimawandel ist auf den Inseln im Wattenmeer real und fühlbar. Eine weitere Ausbeutung fossiler Energieträger in der heutigen Zeit stößt daher nicht nur auf Unverständnis, sondern wirkt wie ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich dafür einsetzen, die Folgen der CO2-Anreicherung zu reduzieren und einen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten“, heißt es. Der Bau einer Bohrinsel in der Nähe des Wattenmeeres und anderer empfindlicher Naturgebiete bringe das empfindliche Ökosysteme und die Lebensgrundlage der Menschen, die dort leben, in Gefahr. Diese Gefahr bestehe nicht alleine nur in der Nutzung solcher Anlagen, sondern auch in möglichen Unfällen mit direkten Folgen für Natur und Umwelt, schreiben die Bürgermeister.

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