Corona

Landkreis Leer ändert Strategie bei Kontaktnachverfolgung

| 12.11.2021 13:34 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Es werden nicht mehr alle Kontaktpersonen angerufen. Symbolfoto: Pixabay
Es werden nicht mehr alle Kontaktpersonen angerufen. Symbolfoto: Pixabay
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Weil die Fallzahlen hoch, die Beschränkungen aber gering sind, ruft das Leeraner Gesundheitsamt nicht mehr alle Kontaktpersonen an. Man konzentriere sich auf Einrichtungen wie Schulen und Heime.

Landkreis Leer - Das Corona-Infektionsgeschehen im Landkreis Leer bleibt dynamisch. Darauf weist die Kreisverwaltung hin. Weil es in Niedersachsen nur noch wenige Corona-Beschränkungen gibt, haben die Menschen entsprechend mehr Kontakte im Berufs- und Privatleben. Die Folgen sind ein höheres Ansteckungsrisiko und konstant hohe Fallzahlen. Laut der Mitteilung zwingt das den Landkreis zu einem Strategiewechsel in der Nachverfolgung von Kontakten. „Wir können nicht mehr jeden Kontakt anrufen. Wir konzentrieren uns auf Einrichtungen wie Pflegeheime und Schulen sowie enge Familienangehörige“, teilt das Gesundheitsamt mit. „Für die übrigen Kontaktpersonen ist die Behörde auf die Mithilfe und die Eigenverantwortung der betroffenen Personen angewiesen.“ Ausführliche Informationen für alle Kontaktpersonen habe man unter www.landkreis-leer.de/Quarantäne-Wegweiser bereitgestellt.

Die Infektionszahlen im Landkreis Leer blieben auf einem konstant hohen Niveau, die Sieben-Tages-Inzidenz steige weiter an. Zuletzt hatte der Landkreis 50 bis 70 Neuinfektionen pro Tag zu verzeichnen. „Das öffentliche Leben ist derzeit kaum beschränkt. Jeder der betroffenen Infizierten hat daher vielfältige Kontakte im Privat- und Berufsleben“, erklärt Heike de Vries, Leiterin des Gesundheitsamtes beim Landkreis Leer. Die Containment-Strategie, also die Eindämmung des Infektionsgeschehens, sei sehr aufwändig und zeitintensiv. „Die aktuelle Lage zwingt uns dazu, die Kontaktpersonen zu kategorisieren und Schwerpunkte zu setzen.“

Konzentration auf größere Ausbrücke und gefährdete Menschen

Das Gesundheitsamt in Leer setze bei der Ermittlung und Benachrichtigung von Kontaktpersonen jetzt auf die Bearbeitung von größeren Ausbruchsgeschehen in Einrichtungen, Kitas und Schulen sowie auf den Schutz besonders gefährdeter Menschen wie beispielsweise Bewohner in Alten- und Pflegeheimen.

Das bedeutet: „Nicht jede Kontaktperson wird mehr routinemäßig vom Gesundheitsamt benachrichtigt“, so die Kreisverwaltung. Ist jemand infiziert, müssten sich dessen enge Kontaktpersonen umgehend in Quarantäne begeben, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind – ganz gleich ob Arbeitskollegen, Freunde oder Haushaltsangehörige. „Diese Pflicht besteht auch ohne Anruf aus dem Gesundheitsamt“, betont der Landkreis Leer. So sieht es die Absonderungsverordnung des Landes Niedersachsen vor, die die Gesundheitsämter im Bereich der Kontaktnachverfolgung entlasten soll. Die betroffene Person müsse die engen Kontaktpersonen frühzeitig selbst informieren. Eine Hilfestellung mit ausführlichen Informationen für alle Kontaktpersonen solle der Quarantäne-Wegweiser der Kreisverwaltung sein, der unter www.landkreis-leer.de/Quarantäne-Wegweiser zu finden ist.

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