Verkehr

Ostfriesland-Wanderweg soll fahrradfreundlicher werden

| 03.08.2021 17:13 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Ralf Biller vom Tief- und Hochbauamt (von links), Bauausschussvorsitzender Wolfgang Dirksen und Holtrops Ortsbürgermeister Martin Aden auf der Teststrecke des Ostfriesland-Wanderwegs in Holtrop. Foto: Gemeinde Großefehn
Ralf Biller vom Tief- und Hochbauamt (von links), Bauausschussvorsitzender Wolfgang Dirksen und Holtrops Ortsbürgermeister Martin Aden auf der Teststrecke des Ostfriesland-Wanderwegs in Holtrop. Foto: Gemeinde Großefehn
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Die Gemeinde Großefehn setzt sich dafür ein, dass der Ostfriesland-Wanderweg zukünftig noch komfortabeler für Fußgänger und Radfahrer wird. Deshalb testen sie neue umweltfreundlicher Bodenbelege aus.

Großefehn - Dieses Projekt könnte zukunftsweisend sein: Die Gemeinde Großefehn hat in Holtrop eine Teststrecke auf dem Ostfriesland-Wanderweg eingerichtet. Dort wurde die vorhandene Pflasterung auf einer Länge von 500 Meter entfernt und durch Schlacke als Untergrund sowie „Hansegrand“ als Deckschicht ersetzt. Das teilt die Verwaltung mit. Das spezielle Material besteht laut Hersteller aus hochwertigen Naturstoffen wie Edelsplitten, bindigem Spezialkies und speziellen Brechsanden.

Zudem sorgen das neue Konzept für ein besseres Wassermanagement und eine bessere Bodenatmung gegenüber der alten Pflasterung, heißt es weiter. Des Weiteren sind die Wegedecken witterungsbeständiger und können immer wieder aufgelockert und neu geglättet werden. „Durch diese Maßnahme sollen der Gemeinde Ausbesserungen und Reparaturen künftig erleichtert werden“, sagt Ralf Biller vom Tief- und Hochbauamt.

Weniger Stolperfallen für Fußgänger

Für die 500 Meter lange und 1,70 Meter breite Teststrecke wurden etwa 8000 Euro an Materialkosten investiert. Ausgeführt wurden die Arbeiten von Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde. Durch Großefehn verlaufen rund 15 Kilometer des Ostfriesland-Wanderweges, davon zehn Kilometer mit sogenannten Spurbahnen.

Holtrops Ortsbürgermeister Martin Aden und Bauausschussvorsitzender Wolfgang Dirksen sind laut der Mitteilung von dem neuen Konzept überzeugt. „Radfahrer seien schon jetzt begeistert“, so Dirksen. Auch von Fußgängern habe er nur positives gehört, berichtet Aden. Zahlreiche Eltern würden den Weg nutzen, um zur Kita und zum Spielplatz in Holtrop zu gelangen. Die Strecke sei jetzt viel ebener. Das Stolpern über hochgestellte Steine gehöre der Vergangenheit an. Einen großen Vorteil sieht Aden auch für die Ossilooper. Denn wenn ein Stein oder eine Bodenplatte nur einen halben Zentimeter hochstehe, könne dies schon zu Stolperfallen werden. Die Gemeinde werde die Teststrecke in den nächsten zwei bis drei Jahren beobachten, sagt Ralf Biller. „Wenn sich diese Maßnahme auf Dauer bewähre, sollen auch andere Wegstrecken auf diese Art und Weise hergerichtet werden“, sagt er.

In Holtrop werden Schranken entfernt

Einen Test macht die Gemeinde in Holtrop bei den Schranken, die überall dort aufgestellt sind, wo Straßen den Ostfriesland-Wanderweg kreuzen. Um Fahrradfahrer die Durchfahrt zu erleichtern, wurde eine von zwei Schranken entfernt. Ein Grund für diese Maßnahme sei unter anderem die Zunahme von Lastenfahrrädern und Fahrrädern mit Anhänger.

Auch die Stadt Aurich setzt sich dafür ein, dass der Ostfriesland-Wanderweg fahrradfreundlicher werde. In der gesamten Innenstadt – von der Bogenbrücke über den Ems-Jade-Kanal bis zur Esenser Straße (3,5 Kilometer) – soll der Weg ausgebaut und auf drei Meter verbreitert werden. Außerdem sollen an den Querungsstellen in Absprache mit der Polizei geprüft werden, ob Fußgänger und Radfahrer künftig Vorrang haben, heißt es von der Stadt. Das würde bedeuten: Autofahrer müssten warten, wenn jemand auf dem Ostfriesland-Wanderweg unterwegs ist und dabei eine Straße überquert. Umlaufgitter wären dann überflüssig.

Anders sieht es die Stadtverwaltung in Leer: Sie hat erst kürzlich die für Radfahrer störenden Umlaufgitter an den Knotenpunkten des Wanderwegs mit öffentlichen Straßen erneuert. Verkehrsrechtlich sei der Ostfriesland-Wanderweg ein Fußweg, auf dem Radfahrer nur geduldet würden, heißt es aus der Verwaltung des Leeraner Rathauses.

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